New York. Einmal den amerikanischen Traum im „Big Apple“ erleben und nebenbei noch Tennis bei den US Open schauen. Wir haben genau das 2019 gemacht und uns ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten begeben.
Wenn du auch Lust hast auf eine Tennisreise zu den US Open, die traditionell immer Ende August stattfinden, raten wir dir, diese möglichst früh zu planen. Wir haben unseren Flug nach New York bereits im Februar gebucht und dadurch nur 350 € pro Person bezahlt.
Lage und Anfahrt
Jedes Jahr finden die US Open auf dem Gelände des USTA Billie Jean King National Tennis Center in Flushing Meadows statt. Vom Zentrum her erreichst du die nahest liegende Station „Mets-Willets-Point“ innerhalb einer halben Stunde mit der Subway 7 (Endstation: Main Straat, Flushing).
Es bietet sich an, nahe dieser Subway-Linie, in Richtung des Zentrums, zu wohnen. Wir haben damals ein preiswertes Airbnb gehabt. Natürlich gibt es aber auch bezahlbare Hostels oder Hotels in der Nähe von Flushing. Wenn du hier eine Unterkunft beziehst, hast du den großen Vorteil, nicht die teuren Innenstadtpreise bezahlen zu müssen. Trotzdem erreichst du das Tennisgelände und die Stadtmitte in kürzester Zeit und somit steht einem Drink in einem der angesagten Pubs von New York, nach einem gelungenen Tennistag, nichts mehr im Wege.
Tickets
Wer uns schon länger verfolgt, der weiß, dass wir riesige Fans der Ground-Pass-Tickets sind. Diese ermöglichen Tennisfans den Zugang zu allen Courts und dem gesamten Gelände, auf dem die US Open ausgetragen werden. Für Ground-Pass Tickets bei den US Open zahlt man, natürlich wieder vom Tag des Turniers abhängig, um die 70-80 $ (USD) also knapp 60-70 €. Damit reihen sich die US Open im mittleren Preissegment, zwischen anderen Tennisturnieren und Grand Slams, ein.
Wenn du auch die Matches der Top-Spieler verfolgen möchtest, musst du hierzu ein Ticket für die jeweiligen Stadien (Arthur Ashe und Louis Armstrong) kaufen und das lässt sich der Veranstalter traditionsgemäß gut bezahlen. Von knapp 100 € (Day-Session) bis 200 € (Day- und Night-Session) am ersten Tag, bis hin zu 400 € für das große Finale, ist preislich gesehen eigentlich alles dabei.
Geheimtipp, wenn du Geld sparen, aber trotzdem Tennis hautnah erleben möchtest:
Wenn du schon einige Tage vor dem offiziellen Beginn der US Open angereist bist, kannst du kostenlos auf das Gelände und den Spielern beim Trainieren zusehen! Egal ob Thiem, Berrettini oder bekannte Doppelspieler, hier bereiten sich die meisten Spieler auf den Turnierbeginn vor.
Einen Top-Spieler wirst du hier jedoch leider nicht antreffen. Sie haben gesonderte Trainingscourts, auf die wir später noch näher eingehen werden.
Ausmaß des Geländes und Verteilung der Courts
Die Ground-Courts sind um das Arthur Ashe Stadium herum platziert, was dir ermöglicht, schnell von der einen zur anderen Seite des Geländes zu gelangen und auch unter Zeitdruck noch pünktlich zum jeweiligen Matchbeginn zu kommen.
Über das Gelände der US Open verteilt, finden sich 12 kleine Courts mit Sitzbänken/einer kleinen Tribüne, zwei Courts mit großen Zuschauerrängen auf einer Seite, zwei kleinere Stadien sowie zwei große Arenen. Auf allen Plätzen wird auf einem blauen Hartplatz gespielt.
Bis auf das Arthur Ashe Stadion (27.000 Sitzplätze) und das Louis Armstrong Stadion (14.000 Sitzplätze) sind die Courts frei zugänglich und haben, ausgeschlossen des Grandstand Stadions, freie Platzwahl.
Trainiert wird auf fünf Trainingsplätzen, welche mit Zäunen und kleinen Tribünen ausgestattet sind, damit die bekannten Spieler während ihrer Trainingssession nicht zu sehr gestört werden, die Zuschauer aber dennoch die Möglichkeit bekommen, ganz nah mit dabei zu sein.
Auf den 5 offiziellen Trainingscourts wirst du die Top-Spieler antreffen. Nadal, Federer und Co. spielen sich auf diesen Trainingsplätzen täglich ein. Sie haben natürlich eine ganze Menge an Fans, was bedeutet, du solltest auf jeden Fall im Vorfeld genug Zeit einplanen, falls du einen Platz auf der Zuschauertribüne ergattern willst. Schau dir gegebenenfalls schon die letzten 10 Minuten des vorangehenden Trainings an, denn sobald alle Plätze auf der Tribüne belegt sind, lässt die Security erst wieder jemanden nach oben, wenn ein anderer Zuschauer sich entscheidet zu gehen.
Niedrig geranktere Spieler schwingen zu Trainingszwecken auch auf den offenen, frei zugänglichen Courts den Schläger, was zum Zuschauen einlädt.
Kontakt zu Spielern und wie du ein Foto mit deinem Tennisstar bekommst
Im Vergleich zu anderen Grand Slams wird es dir in New York geradezu leicht gemacht, ein Foto von oder auch mit deinem Lieblingsspieler, zu schießen. Von uns bekommst du natürlich wie immer die perfekten Orte und Situationen genannt, um keine Fotogelegenheit zu verpassen.
So gelingt das Foto mit deinem Tennisstar:
- Court 17:
Court 17 ist eines der zwei kleinen Stadien auf dem Outside-Court-Gelände. Im Gegensatz zum Grandstand gilt hier keine Sitzplatzzuweisung. Auf diesem Court werden oft die Matches bekannter Spieler ausgetragen, die gegen niedrig geranktere Spieler im Zweikampf stehen.
So hat dort 2019 in der ersten Runde unser deutscher Lieblingsspieler Alexander „Sascha“ Zverev seinen ersten Sieg errungen. Auch hat Sascha hier ab und zu trainiert. Das hat uns ermöglicht, besonders nah an ihn heran zu kommen und tolle Fotos zu schießen. Auf Court 17 trennen Spieler und Zuschauer wirklich nur wenige Meter und du kannst spannende Tennismatches hautnah miterleben. Also behalte immer im Auge, wer auf Court 17 gesetzt ist.
- Training:
Wie bei den meisten Turnieren werden einige Spieler (vor allem auch Doppelspieler) auf den Außenplätzen trainieren. Das bietet dir, wie so oft die Möglichkeit, in den Pausen oder nach dem Training nach einem Bild zu fragen.
Auch nach Matchende hast du oft die Chance, den gewünschten Spieler nach dem Sieg gut gelaunt anzutreffen und mit ihm ein Foto zu machen. Glücklicherweise gibt es auch Spieler, die zwar gerade ihr Match verloren haben, aber sich dennoch gerne Zeit nehmen für ein Selfie mit dir.
- Fan Week:
Die Woche bevor die US Open beginnen wird offiziell „Fan Week“ genannt. In dieser Zeit bekommst du freien Eintritt auf das Gelände der US Open, auf dem einzelne kleine Events und auch die Qualifikations-Spiele stattfinden. Viele Spieler nutzen auch die Chance, auf den Ground-Courts zu trainieren, bevor die Menschenmassen über das Gelände strömen.
Nutze das auf jeden Fall, um herauszustechen und ganz ungehindert von anderen Fans dein Bild mit deinem Lieblingsspieler machen zu können.
- Nightlife:
Sie trainieren ständig, sind fokussiert und konzentriert, immer am Ball und verlassen nie das Hotel… Ja das sind sie, die Mythen über Tennisspieler. Dabei sind sie doch auch nur Menschen, die sich gerne mal ablenken, nach einem Match Dampf ablassen müssen oder tatsächlich auch einfach nur entspannt abends etwas essen gehen wollen.
Wenn du Glück hast, kannst du in New York ganz zufällig auch Tennisspieler auf der Straße, in Restaurants oder Pubs, antreffen. Wir haben damals z.B. häufig in Manhattan beim Abendessen oder auch in Bars, das ein oder andere bekannte Gesicht aus dem TV gesehen.
Wetter
Summertime! Jaaa, gutes Wetter, Sonne satt und endlich kannst du all die schönen luftigen und warmen Sommerkleider anziehen. An vielen Tagen konnten wir genau nach diesem Motto vorgehen, hatten aber auch immer eine Reserve in Petto. Tagsüber brennt die Sonne bei den US Open ganz schön auf die Grounds, da kann man schon mal ins Schwitzen kommen und sich schnell einen Sonnenbrand holen. Du solltest also immer genügend Wasser, Sonnencreme, eine Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung mit aufs Gelände der US Open nehmen.
Doch sobald die Sonne weg ist, die dich vorher noch so schön gewärmt hat, wird es schnell kalt. Spiele bei Grand Slams können auch mal zwei bis drei Stunden oder länger dauern als erwartet, deswegen nimm auf jeden Fall immer einen Pulli oder eine dünne Jacke mit für die kühlen Abendstunden!
Alles in allem zeigt sich das Wetter im August/September in New York von seiner besten Seite. Es kann aber dennoch vorkommen, dass es einen Tag geben wird, an dem es regnet und viele Matches wortwörtlich ins Wasser fallen. Um nicht klatschnass zu werden, raten wir dir daher, den Wetterbericht zu verfolgen und notfalls einen Regenschirm einzupacken.
Wir hatten 2019 genau einen einzigen Regentag bei den US Open. Und das war wirklich ätzend. Wir haben gefroren und mussten stundenlang warten, bis überhaupt wieder ein Match gespielt werden konnte. Wenn sich die Wetterlage also voraussichtlich nicht bessern wird, kannst du in so einem Fall auch einfach das Tennisareal verlassen und in die Stadt fahren, z.B. ins Museum oder dir andere New Yorker-Sehenswürdigkeiten anschauen, die im Trockenen liegen.
Essen und Verpflegung
Was wir immer dabei hatten in unseren Taschen? Belegte Brote haha. Nachdem wir ja mittlerweile gut geübt darin sind, so wenig Geld wie möglich bei Tennisturnieren auszugeben, haben wir uns im Supermarkt einen Laib Brot und etwas Aufstrich gekauft und hatten so unser Mittagessen immer dabei. Für die Pausen dazwischen gab es dann Obst, Müsliriegel oder Chips.
Auch die US Open bieten eine große Auswahl an „fresh-food“ Ständen, die über das Gelände verteilt sind. In direkter Nähe zum „Foodvillage“ findest du runde Tische mit bis zu 6 Stühlen, die zum Mittagessen und Verweilen einladen. Auch bei schlechtem Wetter lassen sich diese super nutzen, da der gesamte Bereich von großen Sonnensegeln überdacht ist, die an Tagen mit gutem Wetter vor den Sonnenstrahlen schützen.
Ab und zu haben wir uns mal eine Kleinigkeit zum Essen, oder ein kühles Getränk, gegönnt. So kostet eine Pizza Margherita zum Beispiel 10$ (USD), also 9€ und 0,5l Cola 5$ (USD), knapp 4,50 €.
Unterhaltungsangebot
Man muss schon zugeben, dass zum Beispiel die Australian Open, ein deutlich besseres und größeres Unterhaltungsangebot haben als die US Open. Merchshops, die Stände der Sponsoren und kleine Tennis-Markengeschäfte, finden sich hier jedoch ebenso wie auf anderen Turnieren.
Vor dem offiziellen Start des Tournaments, haben sich die Veranstalter der US Open was ganz Tolles überlegt: Freier Eintritt aufs Gelände, während der sogenannten Fan Week. Diese startet eine Woche vor Turnierbeginn und erlaubt einem bis zum Sonntag vor dem ersten Spieltag, den Top-Spielern beim Trainieren zuzusehen und vieles mehr.
Des Weiteren spielen ehemalige Tennisstars, Schauspieler und Personen des öffentlichen Lebens, Show-Turniere, wie beispielsweise am National Arthur Ashe Kids Day, an dem alle General Admission Plätze kostenlos sind.
Für die jüngeren Fans ist eine „Kids Zone“ aufgebaut. Hier können kleine Tennisfans nicht nur Spaß haben, sondern sich auch richtig auspowern. Ab und zu schauen hier Tennislegenden vorbei, die mit den Mini-Fans ihre Freude am Tennis teilen möchten.
Von Gesichtsmalerei, über Livestages, Happy-Hours für die Eltern, Artisten, bis hin zu Autogrammstunden mit den Tennisstars, ist wirklich alles dabei, was das Tennisherz begehrt, um einen Tag während der US Open Fan Week besonders zu gestalten! Wir sagen Daumen hoch für diese tollen, kostenfreien Aktionen.
Die US Open als Fotospot
Wenn du, wie wir, gerne deine geschossenen Bilder auf Social Media hochlädst und immer versuchst, die besten Shots zu bekommen, dann wirst du die US Open und New York als Austragungsort lieben. An jeder Ecke findet man einen neuen coolen Ort, der es wert ist auf einem Foto festgehalten zu werden. Im sogenannten angrenzenden Flushing-Meadows-Park findet sich der bekannte Unisphere-Globus, der sich super als Hintergrund auf Bildern eignet. Wenn du jetzt aber deine Chance witterst, all deine Bilder auf dem Gelände der US Open schießen zu können, dann müssen wir dich leider enttäuschen. Abgesehen von den Spielern, eignet sich hier nämlich nicht so viel als Posingpartner für das perfekte Bild.
Als Ausgleich bist du dafür in „New York…Concrete jungle where dreams are made ohhh, there’s nothing you can’t do”. Sorry, wir sind vom Thema abgekommen ;-). Ach ja genau, New York, die Stadt der unbegrenzten Fotospots! Die gibt’s in dieser Weltstadt nämlich an jeder Ecke. Jedes Gebäude, jede Kreuzung und jede Straße eignet sich um ein Instagram-würdiges Bild zu schiessen. Lies hierzu gerne unseren Artikel über New York als Austragungsort der US Open, indem wir dir einige unserer Lieblingsorte zum Fotos machen, zusammengefasst haben. (coming sooooon!)
US Open: Was zu beachten ist
Gaaanz viel trinken! Das raten wir dir. Und wie toll sind die Thermosflaschen, in denen das Wasser so herrlich kalt bleibt, an einem heißen Tag. Ja, das sind sie, nur macht das Security Team der US Open dir da einem Strich durch die Rechnung. Erlaubt sind nur durchsichtige Plastikflaschen.
Und diese Flaschen sind nicht das einzige, was draußen bleiben muss. Auch Plakate, Banner oder Landesflaggen, werden bei den US Open nicht geduldet. Und auch, wenn du es geschafft hast, deine Fan-Artikel durch die Taschenkontrolle zu schmuggeln und sie dann beim Match raus holst, um deinen favorisierten Spieler zu unterstützen, kommt meistens direkt ein Mitarbeiter der US Open, der deinen Faneinsatz entdeckt und dir sofort deine Flaggen/Plakate/etc. wegnimmt. Lass also all das lieber zu Hause und feuere deinen Star mit Worten an! Es wäre sonst schade, um die konfiszierten Fan-Artikel.
Checkliste für den perfekten Tennistag
- Sonnencreme
- Hut/ Cap
- Sonnenbrille
- Eine Wasserflasche (aus Plastik)
- Snacks und Verpflegung
- Powerbank
- Regenschirm
- Pulli/ dünne Jacke
- Handy/ gute Kamera
- Und gaaaanz viel gute Laune
Fazit
Wir haben die US Open, New York und das Flair geliebt und werden 2020 auf jeden Fall wieder kommen. Auch für Beginner, die mal außerhalb von Europa ein Turnier besuchen wollen, stellt sich dieses Grand Slam perfekt zur Verfügung. USA ist nicht ganz so weit weg und so teuer wie Australien, aber trotzdem ein anderer Kontinent, um neue Abenteuer zu erleben.
Wir raten dir, deine Flüge möglichst früh zu buchen, um somit den besten Preis zu bekommen. Die Orientierung in der Stadt und die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, ist einfach und unkompliziert. Die Amis sind wirklich sehr offen und helfen dir gerne weiter, wenn du eine Frage hast (auch wenn du nicht perfekt Englisch sprichst.)
Für viele tennisbegeisterten Kids ist es der größte Traum, einmal live bei dem amerikanischen Grand Slam dabei zu sein. Allen lieben Eltern, die genau das ihren Kindern ermöglichen möchten, können wir grünes Licht geben. Die US Open bieten wirklich ein tolles Programm für Kinder. Mindestens zu zweit sollte jedoch gereist und dem Alter entsprechende Uhrzeiten eingehalten werden. New York ist immer noch eine Großstadt, die auch viel Neues und Ungewohntes mit sich bringen kann.
Um direkt beim Alter zu bleiben, ist es auch wichtig, zu erwähnen, dass Amerika eine andere Volljährigkeit hat als Europa. In Pubs, Bars und manchen Restaurants, bekommst du erst mit 21 Jahren Einlass. Und auch Alkohol wird dir nicht ausgeschenkt, wenn du nicht „volljährig“ bist. Wir hatten auf unserer US Open Reise verdammt viel Spaß auch ohne Alkohol. Also geht z.B. abends lieber zum Times Square als in einen Nachtclub und esst einen berühmten New York Cheesecake. Das macht viel mehr Spaß! Vor allem wenn man die richtigen Leute dabei hat!
© Fotos: Behind the Baseline, Getty Images